Ein Erfahrungsbericht - vielleicht als gutes Beispiel für andere?
Im letzten Jahr wurde ich von der Grundschule Lienen angesprochen, ob es möglich ist, einen Kursus Doppelkopf anzubieten. Meine Enkelkinder, die Zwillinge Tim und Ole, hatten in der Schule erzählt, dass Opa mit ihnen Doppelkopf spielt.
Nach Rücksprache mit der zuständigen Lehrerin kam der erste Kursus dann auch zustande. Angefangen habe ich mit 6 Kindern. Meine Enkelkinder stellten sich als ganz tolle Hilfen heraus, sie kannten natürlich die anderen Kinder und alle Lehrer.
Für mich war das auch völlig neu, ich musste erst mal überlegen, wie gehst Du das an. Die Kinder sind aus dem 2. und 3. Schuljahr, was verstehen sie, was ist zu schwierig? Wo bekommst Du Spielmaterial und sonstiges her. Da kam mir der Gedanke, doch einmal den Deutschen Doppelkopfverband anzuschreiben ob Sie mir irgendwie helfen könnten. Dort bekam ich dann die Telefonnummer von Herrn Wallutis, was sich als absoluter Glücksfall für mich und die Schüler herausstellte.
Wir haben lange miteinander telefoniert, am Ende des Gesprächs versprach Herr Wallutis mir Material für die Schule zu senden. Nach einigen Tagen bekam ich dann ein großes schweres Paket. Über den Inhalt habe ich mich sehr gefreut, es waren Spielregeln, Kartenspiele und Tipps zum Spiel darin enthalten.
Beim nächsten Spielenachmittag habe ich dann jedem Kind ein Kartenspiel und etwas von den Spielregeln gegeben. Ich habe so nach 8 Wochen Unterricht gestaunt, wie schnell einige Kinder das Doppelkopfspielen in Grundzügen verstanden haben. Natürlich merkt man, welche Kinder auch zuhause mit den Eltern oder Verwandten spielen.
Aber auch für mich gilt: ich lerne auch z.B. dass die Kinder in dem Alter kaum länger als eine halbe Stunde konzentriert lernen können. Manche Kinder haben das Spiel sehr schnell gelernt andere brauchen wieder etwas länger.
Ich habe ein Mädchen dabei, die kann unheimlich schnell Ihre Punkte zusammenzählen und auch jeden Stich behalten. Egal ob vom Gegner oder die eigenen. Als ich Sie dann fragte warum sie das könnte war Ihre Antwort:
Als Opa hörte, dass ich Doppelkopf in der Schule lerne, hat er seine alten Kartenbrüder angerufen, ob Sie ihre Runde nicht wieder aufleben lassen wollten. Da durfte ich dann manchmal mitspielen, das war toll.
20 Jahre hatten Sie nicht mehr zusammengespielt, durch die Enkeltochter kamen Sie wieder zusammen.
Zur Zeit sind wir immer so 10 bis 12 Kinder die das Doppelkopfspiel lernen möchten.
Ich bekomme ständig auch neue Interessenten hinzu, das ist sehr abwechslungsreich. Die Kinder helfen sich sehr gut untereinander, die schon etwas besseren helfen den noch nicht so guten.
Manchmal machen wir 2 Gruppen die etwas besseren spielen dann schon alleine. Die können dann auch jederzeit nochmal bei mir fragen wenn etwas unklar ist. Bei den neu dazu kommenden Kindern spielen wir dann erst mit offenen Karten.
Ein kleines Problem gibt es immer wenn die Kinder ihre Karten in der Hand halten müssen, dafür sind die Hände dann noch zu klein. Mein Sohn hatte dann die Idee, Kartenhalter zu bauen, das hat sich als gute Hilfe herausgestellt.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Doppelkopfverband und besonders bei Ihnen, Herr Wallutis, für Ihre tolle Unterstützung.
Rainer Lütkeschümer